Zockerfreie Ferienwoche  des PSV SFB

24.10.16 | Mario Machill
 
Unserer langjährigen Tradition folgend veranstaltete der PSV Senftenberg auch diesjährig wieder ein Trainingscamp in der heimischen Sporthalle in der Steigerstraße. Was für einen stressfreien Aufbau zum Montagmorgen der 1. Ferienwoche als günstig erschien, war letztlich dem doch aktionsgeladenen Wochenende davor zu verdanken. Mit Teilnehmerzahlen von 330 Sportlern an beiden Tagen organisierten wir wieder den Seepokal bei Teilnahme von 32 Vereinen. Verbunden ist das sicherlich immer mit einer straffen Organisation. Alle packten mit an und der Erfolg des 2. Platzes am Samstag in der Tageswertung belohnte uns für den Aufwand.

Auf der „vorgewärmten“ Matte eröffneten die Trainer Dietmar Hollenberg, Dietmar Hertes, Robert Pepschkowski, Martin Heiber und Mario Machill das Camp mit 25 Kindern aus unserem Verein bzw. 10 Kindern vom JC Großräschen. Da diesjährig das Durchschnittsalter bei 9 Jahren lag, überwog der spielerische Anteil auf der Matte. In alter Tradition starteten wir wieder mit dem Spiel „Klammernrauben“. In den ersten 2 1/2 Tagen tummelten sich die Kinder komplett auf der Matte.

In abgeschwächter Form steigerte sich das Training der Kinder nach dem Grundlagentraining, judobezogenen Kampfspielen, Theorie, Fallschule später zum Wettkampftraining. Der rote Faden, vorgegeben im Trainingsplan, bildete den Rahmen. Erstaunlicherweise funktionierte die auch schon traditionelle Entspannungsphase am Ende jeder Trainingseinheit dieses Jahr überhaupt nicht. Unsere Kids wollten beschäftigt werden. Die unendliche Vielfalt an kämpferischen Spielen konnte diesen Bewegungshunger aber zumeist erst in den Abendstunden nach dem „Abtoben“ in der Halle stillen.
Natürlich gab es auch wieder Geschichte und Theorie des Judo.

Am Mittwochvormittag erläuterten M. Machill und D. Hertes diese Themen gewürzt mit Erlebnissen von D. Hertes aus seiner Japanreise u. a. zur „heiligen“ Stelle des Judo, dem Kodokan. In der Chronik des PSV (1. Teil: 1960-180) erkannten wir, dass die Wurzeln des JC Großräschen letztlich im PSV Senftenberg steckten. Für unsere Kids war es natürlich lustig, ihre jetzigen Trainer als „Kyuanfänger“ im zarten Alter auf den Bildern wiederzufinden.

Am Nachmittag ging es per Fußmarsch in die Schwimmhalle. Die Schwimmer und Taucher unter uns maßen sich im Staffelwettkampf, während der größte Teil das Nichtschwimmerbecken einnahm. Die Härtesten besuchten mannhaft das Außenbecken. Fast unbemerkt von diesem Trubel fand in der Halle zeitgleich eine Säuberungsaktion statt. An dieser Stelle großer Dank an unsere Reinigungsspezialisten: Kathrin May und Andrea Pfeiffer, die sich die gesamte ausgelegte Fläche (350 m²) akribisch einverleibten.

Nahtlos ging es für die Kinder von der Schwimmhalle ins Tiroler Stadl zum Bowling  mit anschließendem leckerem Schnitzelessen. Für unsere jüngsten Kids wurden sogar 2 Bahnen „gepolstert“. Die Stunde verging wie im Fluge. Dank auch an die Mitarbeiter des Tiroler Stadl, die uns immer gut bewirteten und auf der Bahn stets schnell zu Hilfe kamen, wenn Stau angesagt war.
Der Donnerstagvormittag wurde mit dem Spiel „Inselbefreiung“ eröffnet. Eigentlich als Kuzushi-Training gedacht, wurden hier unsere Jüngsten arg in die Mangel genommen, so dass das anschließende „Krankenhausspiel“ bestens diesen Makel bereinigte.

Der Nachmittag stand dann unter dem Motto: „Affenspaß im Hallenkäfig“. Dem Spieltrieb unserer kleinen A..-Kids folgend, mussten die 4  Teams mit Kraft und Verstand den Hindernis-Parcours überwinden und als Mannschaft im Ziel ankommen. Offensichtlich trieb die lautstarke Motivation von Robert Pepschkowski das Team 4 so stark an, dass es auch in der Revancherunde und trotz Punktabzug einen 2. Sieg einfahren konnte.  Es war einfach ein Affenspaß an diesem Tag bei diesen vielen Gleichgesinnten. 

Am Freitag ging es an den See. Bei einer nicht für alle Beteiligten „gemütlichen“ Wanderung zur Niemtscher Mühle blieben wir auf dem Rückweg am Piratenspielplatz „Gaumensegel“ hängen, um das dortige Wrack endgültig dem Erdboden gleich zu machen.
Der Höhepunkt zum Abschluss des Camps war dann wie jedes Jahr die Kyuprüfung:  Jakob Schulz, Marvin Fischer, Gregor Heymer, Timo Schiese, Benjamin Arlt, Tim Zaddach, Marian Horn, Nicolas Liermann, Kylan Kunst, und Sandro Streibel bestanden die Prüfung zum nächst höheren Gürtel. Hervorzuheben sind die sehr guten Ukemis (Fallübungen) von Gregor, Marvin und Timo. Benjamin bewies an diesem Tag, dass er die Grundformen der Stand- und Bodentechniken sehr gut beherrschte und Marvin demonstrierte kuzushireife Standtechniken.
Nach anschließender Abfrage des Theorieteils freuten sich unsere Kids über den Lohn ihrer Mühen in dieser Woche.


Den Ausklang des Camps bildete wieder das gemeinsame Grillen am Lagerfeuer mit den Eltern. Viele nutzten den Abend für Kontakte mit den Trainern und Organisatoren des Vereins. Unsere Kids mobilisierten die letzten Reserven für das gegebene Verstecken im Schulhof. Natürlich wurden auch Naturalien als Salate mitgebracht, so dass es zu keiner Zeit an Essbaren, Getränken jeder Art oder Feuerfutter mangelte. Der neue Grill bestand seine 1. Feuertaufe und hätten die Trainer spätestens zu fortgeschrittener Stunde nicht daran erinnert, dass man zum morgigen Sumoturnier noch Kraftreserven braucht - die Kids hätten wohl durchgemacht. An diesem Abend vermisste keiner die „Zockerkonsole“ bzw. das abendliche Videoerlebnis.

Am Samstagmorgen ging es dann doch endlich etwas geruhsamer zu. Nach ausgiebigem Frühstück mit einem riesigen Überraschungsei wurde die aufkommende Bastelei mit der Festlegung der Pools für das Sumoturnier unterbrochen. In einer wettkampfnahen Atmosphäre auf einer echten Sumomatte fighteten die kleinen „Sumotoris“ um den Sieg. Letztlich winkten am Ende sogar echte Urkunden an diesem Tag.    
Zuvor jedoch musste die Halle wieder in den Urzustand versetzt werden. Mit der Hilfe aller Campteilnehmer und der anwesenden Eltern gelang das dann auch in der Rekordzeit von 1,5 h problemlos. Bei besenreiner Halle  beendete dann das Organisationsteam nach der obligatorischen Auswertung das Camp. Es wurden die Sieger des Sumowettkampfes gekürt und zur Überraschung der Trainer zeichneten die Eltern das Organisationsteam  mit einer „flüssigen Überraschung“ aus.

Dank sei hiermit auch den Mitarbeitern der Fleischerei Ziegenbalg im Rathaus-Keller für die zuvorkommende kinderfreundliche Bewirtung ausgesprochen.   
Unser Dank an dieser Stelle neben den Organisatoren im Vorder- bzw. Hintergrund des Camps geht hiermit auch an die gute Unterstützung durch unsere Grundschule am See, die gute Zusammenarbeit mit der Schwimmhalle, die Spendenfreudigkeit der Fa. Haarlekin bzw. Fam. Schulz, dem Tiroler Stadl, die schnelle Lieferung diverser Auszeichnungen der Fa. Bretschneider und  last but not least an die fleißigen Eltern im Hintergrund, die unter professioneller Führung von Katrin Watzig und Uve Seiffert familienerfahren die Kinder zu den Schulmahlzeiten bewirteten.

Fazit der Woche: Auch ohne Gameboy kann man die Ferien sinnvoll verbringen.